Hinhörer 2019 verliehen
Der Hinhörer 2019 geht an Lara Zell mit ihrem Beitrag „Propagandaspiele“ für NRWision sowie an Marc Feuser für seine Reportage „30 Jahre Aidsberatung“ von SWR4-Baden Württemberg.
Es muss nicht immer nur bunt und boulevardesk sein, um Menschen zu erreichen. Das beweisen die beiden Gewinner des Hinhörer 2019. Der Nachwuchspreis für junge Radiojournalisten wurde jetzt in der Evangelischen Journalistenschule in Berlin verliehen. Per Videobotschaft verkündete Jury-Mitglied WDR 1-Live-Moderator Andreas Bursche die Gewinner: Lara Zell überzeugte die Jury mit ihrem Beitrag „Propagandaspiele“ für NRWision. Darin beleuchtet sie, wie Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland mit Hilfe von Gesellschaftsspielen manipuliert wurden. Die Jury zollt Respekt, dass sie sich an dieses Thema heran gewagt hat: „Der Beitrag gibt einen spannenden Einblick in einen Teil der Geschichte, der mir nicht bewusst war“ urteilt Jury-Mitglied Eva-Maria Lemke, unter anderem Moderatorin des ARD-Mittagsmagazins und der rbb-Abendschau.
Überzeugt ist die Jury auch von Marc Feuser. Seine Reportage „30 Jahre Aidsberatung“ wurde bei SWR4–Baden Württemberg ausgestrahlt. Kein einfaches Thema, aber der Reporter bringt es aus Sicht der Jury seriös und zugleich auch humorvoll rüber. So lobt Juror Andreas Bursche: „einfache Sprache, gute Beschreibungen und emotional, menschlich!“ Marc Feuser freut sich sehr über den Hinhörer: „Es ist der erste Preis, den ich bekomme und es freut mich umso mehr, weil es mit HIV und Aids ein Themen ist, das es üblicherweise im Redaktionsalltag ein bisschen schwerer hat.“
Generell sieht die Jury beim Hinhörer 2019 ein hohes Niveau. „Da waren viele schöne Sachen dabei“, sagt Andreas Bursche. Dementsprechend schwer sei es auch gewesen die Gewinner zu küren. „Aber jeder Bewerber bekommt ein Geschenk“, so Bursche weiter: „Wir haben jedem ein individuelles Feedback zu seinem Beitrag oder seiner Reportage geschrieben.“ Denn Ziel des Hinhörer ist es junge Journalisten im Alter von 16 bis 24 Jahren zu fördern. Der Hörfunkpreis wird gemeinsam von der Hörfunkschule Frankfurt und der Evangelischen Journalistenschule in Berlin ausgelobt.
Die beiden Gewinner sowie sechs weitere Nominierte des Hinhörer dürfen außerdem am zwei-tägigen Berlin-Workshop zum Thema „30 Jahre Mauerfall“ teilnehmen. „Mit Mikrofon und Smartphone begeben wir uns auf journalistische Spurensuche“, erklärt Andreas Fauth, Leiter der Hörfunkschule Frankfurt. „Mobile Reporting ist für viele Medien-Redaktionen mittlerweile sehr wichtig, deswegen freuen wir uns, dass wir den historischen Anlass mit dem modernen Journalismus bei unserm Workshop verbinden können“, so Fauth weiter.